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Intervallfasten

12 Mai 2023

Sechs Methoden im Überblick

Mediziner schwören auf das Intervallfasten, um schnell und unkompliziert abzunehmen. Doch was ist wirklich dran an der Abnehmmethode?

Fasten und entgiften im im ruhigen Biohotel - Interfallfasten

Ob nach der Uhr oder einer bestimmten Ernährungsmethode: Fasten und Entgiften ist in aller Munde

Wer fastet, muss nicht unbedingt über Wochen auf Nahrung verzichten – auch regelmäßige Essenspausen zwischendurch, etwa für einige Stunden oder einzelne Tage, können schon viel bewirken. Denn langfristig entsteht ein Kaloriendefizit, das für eine Gewichtsreduktion sorgt, ohne dass der Speiseplan dafür komplett umgestellt werden muss. Doch welche Art des Fastens ist für wen geeignet? Wir stellen Ihnen sechs Intervallfasten-Methoden vor.

Saftfasten

Was wird beim Saftfasten gegessen?

Das Fasten kann ein bis acht Tage dauern; in dieser Zeit nimmt der Diätwilllige ausschließlich flüssige Nahrung zu sich. Er trinkt täglich etwa drei Liter – vor allem Wasser und Kräutertees sowie Obstsaft und Gemüsebrühe. Ein oder mehrere Entlastungstage mit Reis oder Rohkost gehen der eigentlichen Fastenphase voraus.

Was wird beim Saftfasten versprochen?

Saftfasten gilt unter seinen Anhängern als ganzheitliches Selbsterfahrungskonzept mit körperlichen und seelischen Auswirkungen. Es soll helfen, Gewohnheiten zu verändern und den Körper zu „entgiften“, zu „entschlacken“. Zumeist aber wird das Saftfasten nur zum Abspecken angewendet.

Was kann diese Intervallfasten-Methode wirklich?

Säfte und Brühe liefern kaum Energie. Daher kommt es zu einer Reduktion von drei bis sechs Kilo pro Woche. Wie bei allen radikalen Ansätzen geht viel Wasser verloren. Nach der Fastenzeit wird es rasch aufgefüllt; das Gewicht steigt dann oft sogar über den Ausgangswert. Eine Entschlackung ist wissenschaftlich nicht belegt.

Das Fazit: Bedingt empfehlenswert

Positiv: Bei guter Beratung oder in professionell angeleiteter Gruppe kann Fasten zur positiven ganzheitlichen Erfahrung werden. Gesunde können eigenverantwortlich bis zu acht Tage ohne Bedenken fasten.

Negativ: Fasten macht nicht dauerhaft schlank: Die eigentliche Umstellung muss danach erst noch bewältigt werden. Außerdem droht durch den Eiweißmangel Muskelabbau – und der Jo-Jo-Effekt.

10-in-2-Fasten

Was wird beim 10-in-2-Fasten gegessen?

Hinter dem 10-in-2-Konzept verbirgt sich folgende Idee: An einem Tag isst man so viel und was man möchte (1), am Tag darauf fastet man (0) – und das stets im Wechsel. An den Fastentagen werden Wasser, ungesüßter Kaffee /Tee und Gemüsebrühe getrunken. Zum Ausprobieren liegt ein 21-Tage- Programm mit Rezeptideen vor.

Was verspricht das 10-In-2-Fasten?

Eine lebensverlängernde Ernährungsweise, die zeitlich unbegrenzt angewendet werden kann. Am Fastentag bedient sich der Körper an den Fettreserven. 10 in 2 sei aber nicht primär eine Diät, sondern verbessere alle Körper- und Immunschutzfunktionen und wirke wie eine Anti-Aging-Kur.

Was kann das 10-In-2-Fasten wirklich?

Mit dieser Methode des Intervallfastens lässt sich bei strikter Umsetzung vergleichsweise am schnellsten Gewicht verlieren. Sie ist aber auch die am schwersten umsetzbare Variante und auf Dauer wenig alltagstauglich. Es besteht die Gefahr, dass an den Nicht- Fasten-Tagen unausgewogen gegessen wird.

Fazit: Bedingt empfehlenswert.

Positiv: Diese Form des Fastens kann sich positiv auf den Stoffwechsel und das Gewicht auswirken.

Negativ: Schwer umzusetzen und durchzuhalten; nicht auf Dauer geeignet.

16/8-Fasten

Was wird beim 16/8-Fasten gegessen?

Freie Auswahl der Lebensmittel nach der Regel: jeden Tag 16 Stunden fasten, acht Stunden essen. Während der Fastenzeit sind kalorienfreie oder -arme Getränke erlaubt. Die Essenszeiten können flexibel gestaltet werden. Das Konzept ist durchführbar etwa als siebenwöchiges Online-Abnehm- und Gesundheitsprogramm.

Was wird beim 16/8-Fasten versprochen?

Eine nachhaltige und alltagstauglich dauerhaft umsetzbare Ernährungsweise, die im Gegensatz zu Crash-Diäten schlank macht, ohne dass ein Jo-Jo-Effekt droht. Die Intervallfastenmethode soll die Fettverbrennung im Körper aktivieren und eine Gewichtsabnahme bis zu zehn Kilogramm in sieben Wochen ermöglichen.

Was kann die 16/8-Fasten-Methode?

Das Konzept ist vergleichsweise einfach, aber auf Dauer dennoch oft schwer umzusetzen. Auch bei dieser Variante müssen Anwender darauf achten, sich in der Essensphase gesund und ausgewogen zu ernähren. Dann kann mit der Methode durchaus Gewicht reduziert werden.

Das Fazit: Bedingt empfehlenswert

Positiv: Auch 16:8-Fasten kann sich positiv auf den Stoffwechsel und das Gewicht auswirken.

Negativ: Schränkt die freie zeitliche Gestaltung der Mahlzeiten ein. Auf Dauer wenig geeignet.

Nulldiät

Was wird bei der Nulldiät gegessen?

Die Nahrungsaufnahme wird über einen Zeitraum von mehreren Tagen, manchmal sogar über Wochen komplett eingestellt. Da dann auch die in den Speisen enthaltene Flüssigkeit wegfällt, ist der Trinkbedarf deutlich erhöht und liegt bei etwa drei Litern täglich. Erlaubt sind kalorienfreie Getränke wie Wasser oder ungesüßter Tee.

Was wird bei der Nulldiät versprochen?

Es kommt zu einer rapiden und starken Gewichtsreduktion – ohne dass sich der Fastende während der Nulldiät um komplexe Ernährungspläne kümmern muss.

Was kann die Nulldiät wirklich?

Anfangs verliert der Körper hauptsächlich Wasser. Etwa vom zweiten Tag an schmelzen Eiweiß- und Fettreserven; das Fett wird zum Hauptbrennstoff im Organismus. Dieser sogenannte Hungerstoffwechsel hat viele Nebenwirkungen: So wird weniger Harnsäure ausgeschieden – Gicht und Nierensteinbildung können die Folgen sein.

Das Fazit: Nicht empfehlenswert

Positiv: Keinerlei Vorteil.

Negativ: Der Eiweißbedarf wird nicht gedeckt. Nach 14 Tagen sind bis zu zwei Kilo Muskelmasse abgebaut, Mineralstoffe gehen ebenfalls verloren. Die Gefahr bedrohlicher Komplikationen, etwa von Herzrhythmusstörungen, nimmt zu. Zudem übt man keine langfristige Verbesserung der Essgewohnheiten ein.

 

5/2-Fasten

Was wird beim 5/2-Fasten gegessen?

An fünf Tagen in der Woche darf normal gegessen werden. Die zwei anderen Tage sind Fastentage mit jeweils 500 (Frauen) oder 600 (Männer) Kilokalorien, für die sättigende Rezeptideen vorgeschlagen werden. Fastentage sollten nicht direkt aufeinander folgen; zwischen den Mahlzeiten sollten an diesen Tagen 24 Stunden liegen.

Was wird beim 5/2-Fasten versprochen?

In acht Wochen können Anwender bis zu drei Kilogramm abnehmen; die Höhe der Gewichtsabnahme soll dabei vom individuellen Stoffwechsel abhängen. Der Muskelanteil nimmt zu, die Blutwerte verbessern sich. Anders als viele andere Diäten kann diese Ernährungsweise auf Dauer beibehalten werden.

Was kann diese Methode wirklich?

Das Konzept trifft den Zeitgeist, Intervallfasten wird auch unter Forschern viel diskutiert. Diese Variante lässt sich am einfachsten umsetzen. Oftmals wird aber an Nicht-Fastentagen unausgewogen gegessen. Wird das Konzept jedoch strikt verfolgt, kann Gewicht abgenommen werden.

Das Fazit: Empfehlenswert.

Positiv: Intervallfasten kann sich positiv auf den Stoffwechsel und das Gewicht auswirken.

Negativ: Im Alltag nicht immer leicht umzusetzen, Fastentage müssen geplant werden.

Modifiziertes Essen

Was wird bei dieser Methode gegessen?

Der Abnehmwilllige konsumiert täglich zwei bis drei Liter kalorienfreie Fastengetränke sowie 50 bis 100 Gramm Protein, meist als Konzentrat (in Apotheken oder Reformhäusern). Das enthält auch geringe Mengen Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe. Alternativ können eiweißreiche Milchprodukte wie etwa Quark gegessen werden.

Was verspricht das Modifizerte Essen?

Die extrem geringe Energiezufuhr von nur etwa 500 Kilokalorien pro Tag gewährleistet eine starke Gewichtsreduktion – und damit den Abbau von Fett. Den (nicht erwünschten) Abbau von körpereigenem Eiweiß, der hauptsächlich zulasten der Muskelmasse geht, sollen hingegen die Proteingaben reduzieren.

Was kann die Intervallfasten-Methode wirklich?

Wer diese Fastenkur durchhält, erlebt in kurzer Zeit einen massiven Gewichtsverlust – bei Fettleibigen kommt es häufig zu einer Reduktion von zwölf Kilogramm in nur vier Wochen.

Das Fazit: Empfehlenswert

Positiv: Hohe Gewichtsreduktion, besonders für stark Übergewichtige ein sehr motivierender Einstieg.

Negativ: Länger als drei Monate darf die Diät nicht befolgt werden – und nur mit ärztlicher Begleitung, weil unter anderem Gichtanfälle und Gallenkoliken drohen. Bei dieser Diät wird kein Umgang mit gesunder, ausgewogener Kost trainiert. Schulung und Nachbetreuung sind nötig.